Auslandssemester in Österreich – einzigartige Erfahrungen in unserem Nachbarland sammeln!

Um ein oder mehrere Semester im Ausland zu studieren und wertvolle Eindrücke auf und jenseits des Campus‘ aufzunehmen, muss es kein fernes Studienland sein. Ein Studium an österreichischen Hochschulen ist für Studierende aller Altersgruppen und Fachrichtungen interessant und bringt durch die fehlende Sprachbarriere einen großen Vorteil mit sich. Bei uns erhalten Sie einen Überblick über alle wichtigen Informationen rund um das Auslandsstudium in der Alpenrepublik, um stressfrei einzigartige Monate in Wien, Salzburg & Co. zu verbringen.

Die alte Hofburg in Wien

(Wiener-Hofburg)

 

 

Grundlegendes zum Auslandssemester in Österreich

Die Entscheidung fürs Studium an einer österreichischen Uni oder Fachhochschule fällt aufgrund der Nähe zur Bundesrepublik Deutschland leicht. Wer die Erfahrung eines Auslandssemesters sammeln möchte und diese als Referenz im Lebenslauf einplant, muss sich also nicht zwingend für ein exotisches Auslandsstudium entscheiden. Das Studium an einer Hochschule in Österreich ist internationaler als gedacht, Studierende zahlreicher Nationen werden angelockt und viele Veranstaltungen in englischer Sprache abgehalten. Für den späteren Arbeitgeber ist es ohnehin wichtiger, dass der Bewerber überhaupt ein Studium fern seiner Heimat gewagt und hier eigenverantwortlich gelebt hat – dies gilt in der Alpenrepublik genauso wie in sonstigen Ländern.

Das Studium erfolgt wie in Deutschland nach dem ECTS, über ein oder mehrere Semester werden in der Heimat anrechenbare Credit Points gesammelt. Für die Auswahl eines Standortes wie Wien, Salzburg oder Innsbruck ist eine rechtzeitige Überprüfung entscheidend, welche Kurse im anstehenden Semester angeboten werden und ob diese im eigenen Studienverlauf weiterhelfen. Gerade große Universitäten bieten ein breites Spektrum an Kursen und Projekten, deren Anrechenbarkeit am deutschen Studienort zur Herausforderung werden kann. Schließlich möchten Sie neben den persönlichen Eindrücken aus einem Auslandsstudium auch einen Nutzen für den weiteren Studienverlauf in Ihrer Heimat erkennen.

Auslandssemester in Österreich mit Erasmus & Co. planen

Bei Interesse an einem Auslandssemester an einer österreichischen Hochschule ist das Austausch- und Förderprogramm Erasmus der beste Ansprechpartner. Die internationale Organisation hat sich auf die Vermittlung von Studienplätzen im Ausland für ein oder mehrere Semester spezialisiert und verfügt über ein enges Netzwerk in ganz Europa. An vielen Universitäten bestehen außerdem Partnerschaften mit einer österreichischen Hochschule, hier fallen die Abstimmung der Kursinhalte und die Anrechenbarkeit umso leichter.

Da es sich beim Erasmus um ein Förderprogramm der Europäischen Union handelt, ist eine zusätzliche Hilfe bei der Studienfinanzierung zugesichert. Die fachkundigen Mitarbeiter der Organisation sind außerdem mit den Besonderheiten des jeweiligen Studienortes und -landes vertraut und helfen bei Formalitäten und Ansprechpartnern weiter. Von der richtigen Adresse für die Wohnungsvermittlung am Studienort bis zum weiteren Beziehen von Bafög während des Auslandssemesters werden Sie hier kompetent beraten. Eine eigenverantwortliche Organisation eines Semesters im Ausland ist zwar denkbar, im Vergleich zum Förderprogramm mit vielen Hürden und Schwierigkeiten verbunden.

Die Bewertung zum Studium im Ausland lässt sich bei den meisten Hochschulen mittlerweile online durchführen. Neben Ihrem Lebenslauf und Zeugnissen für den Hochschulzugang darf ein Motivationsschreiben nicht fehlen, weshalb Sie sich für diese Uni oder Fachhochschule und das Auslandssemester im Allgemeinen entschieden haben. Empfehlungs- und Referenzschreiben, beispielsweise von Professoren der eigenen Uni, machen sich ebenfalls gut. Sprachzertifikate, beispielsweise der bestandene TOEFL-Test, stehen beim Studieren in der Alpenrepublik im Hintergrund. Es sei denn, Sie wählen beim Studieren gezielt Kurse in Englisch oder anderen Fremdsprachen aus.

Zulassung zum Auslandssemester in Österreich

Die österreichische Matura ist das Gegenstück zum deutschen Abitur und die wichtigste Voraussetzung für den Zugang zu einer Uni oder sonstigen Hochschule. Können Sie statt des Abiturs die Fachhochschulreife oder einen vergleichbaren Abschluss nachweisen, steht Ihnen analog zur deutschen Regelung ein Studium an österreichischen Fachhochschulen offen.

Abhängig vom Studienort und dem gewählten Fachgebiet können sich zusätzliche Voraussetzungen ergeben, die spätestens bei der Bewerbung anzufragen sind. Außerdem kann eine Hochschule das Absolvieren ein oder mehrerer Zusatzprüfungen verlangen, um den fachlichen Stand des Bewerbers einzuschätzen und auf dieser Basis dem gewünschten Auslandssemester zuzustimmen. Die Wahrscheinlichkeit solcher Zusatzprüfungen steigt, je näher der geplante Auslandsaufenthalt am Studienabschluss liegt.

Aufenthaltsgenehmigung und Arbeitsmöglichkeiten

Für EU-Bürger gibt es beim Studieren in Österreich keine formellen Hürden. Für die Anreise ins Land ist ein gültiger Personalausweis bzw. ein Reisepass vorzulegen. Wie in anderen Staaten der Europäischen Union üblich, müssen Sie sich bei einem Aufenthalt von mehr als drei Monaten bei der zuständigen Fremdenbehörde melden. Von dieser erhalten Sie eine Aufenthaltsbescheinigung, die bei behördlichen oder polizeilichen Kontrollen vorzulegen ist.

Wenn Sie Staatsangehöriger der Europäischen Union sind und Ihre Aufenthaltsbescheinigung vorlegen können, ist auch die Suche nach einem Arbeitsplatz in Wien, Innsbruck & Co. keine Schwierigkeit. Gerade in den Großstädten herrscht ein reges Interesse an studentischen Arbeitskräften, neben klassischen Bereichen wie der Gastronomie nutzen auch einheimische Unternehmen von Industrie bis Wissenschaft die Unterstützung von Studenten. Empfehlenswert ist es, rechtzeitig vor dem Auslandssemester eine Arbeitsstelle anzufragen, da die Konkurrenz an sämtlichen Studienorten groß ist. Bei Teilnahme an einem Austausch- und Förderprogramm werden im Idealfall mögliche Arbeitsplätze unterbreitet.

Die richtige Unterkunft zum Studieren finden

Wie in Deutschland ergeben sich bei der Wohnungssuche von Studierenden zwei grundlegende Möglichkeiten: Die Unterbringung in einem Studentenwohnheim oder bei einem privaten Vermieter. Die Plätze in den meist privat bewirtschafteten Wohnheimen sind eng bemessen und traditionell den Studenten aus Österreich vorbehalten. Während eines Auslandssemesters hier einen Platz zu ergattern, ist auch durch die begrenzte Aufenthaltsdauer schwierig.

Die Suche nach einem privat vermieteten Apartment ist die beste Alternative, in Großstädten wie Wien zahlen Studenten für eine Einzimmer-Wohnung jedoch schnell 300 bis 400 Euro im Monat. Da der Bezug von Bafög weiterhin möglich ist und viele Studenten einen Nebenjob während des Auslandsstudiums anstreben, ist eine solche Unterkunft im Regelfall finanzierbar. Wertvolle Informationen und eine Hilfestellung bietet die Studienberatung der jeweiligen Hochschule. Auch eine rechtzeitige Recherche im Internet zeigt, welche Vermieter kleinere Wohnungen und Apartments gezielt an Studenten vermitteln.

Lebenshaltungskosten und Alltag

Vom Einkauf im Supermarkt bis zum Besuch in Restaurant sind die Preise in Österreich grob mit Deutschland zu vergleichen. In Großstädten wie Wien ist traditionell etwas mehr zu zahlen, die Lebenshaltungskosten halten sich jedoch auch hier in Grenzen. Für einen gesicherten Aufenthalt ohne Verzicht und Luxus sollten Studierende mit 750 bis 800 Euro pro Monat rechnen, sofern Sie eine Wohnung mit den oben genannten Mietkosten gefunden haben.

Größte Umstellung gegenüber einem Studium in Deutschland sind die Stammtische, die an fast jeder Hochschule in Österreich von diversen Fachbereichen oder Interessengruppen abgehalten werden. Um das Campusleben bewusst wahrzunehmen und sich in den studentischen Alltag zu integrieren, ist die Teilnahme an ein oder mehreren Stammtischen empfehlenswert. Im Regelfall bieten diese auch speziell für ausländische Studenten eine Plattform zum Austausch, um Erfahrungen zu teilen und Tipps rund ums Studienleben oder einzelne Veranstaltungen zu erhalten. Durch die geographische Nähe von Deutschland und Österreich sind keine eklatanten, kulturellen Unterschiede zu beachten.

Studiengebühren und Finanzierung

Deutsche und Österreicher sind während eines Auslandssemesters gleichgestellt. Dies wirkt sich positiv auf die Studiengebühren aus, die während eines Semesters außerhalb Deutschlands nicht zu zahlen sind. Diesen Vorteil werden vor allem deutsche Studierende genießen, die aufgrund der Regelung ihres Bundeslandes in der Heimat Studiengebühren zahlen müssen und hiervon während des Aufenthaltes in Österreich befreit sind.

Die generelle Finanzierung des Studiums lässt sich, wie oben beschrieben, unkompliziert durch
einen Nebenjob auf dem österreichischen Arbeitsmarkt umsetzen. Stellenangebote lassen sich bequem online finden, ansonsten werden Jobs häufig an der Uni selbst ausgeschrieben.

Sofern in Deutschland Anrecht auf Bafög besteht, kann dieses auch während der Zeit in Österreich bezogen werden. Eventuell lohnt es sich, für das Auslandssemester eine gesonderte Berechnung aufzustellen und diese dem Bafög-Amt mitzuteilen, da sich die individuellen Lebenshaltungskosten in dieser Zeit erhöhen. Für ein oder zwei Semester im Ausland darf so eventuell mit einem etwas höheren Bafög gerechnet werden.

Abschießende Tipps zum Studium in Österreich

  • Alle großen österreichischen Studienstandorte verfügen über ein hervorragend ausgebautes Netz aus Bus- und Bahnverbindungen. Viele Städte sind außerdem fahrradfreundlich und trotz Lage in der Alpenrepublik vergleichsweise flach. Selbst wenn verschiedene Kurse an unterschiedlichen Standorten abgehalten werden, beispielsweise am weit verstreuten Wiener Campus, wird kein eigenes Auto zum erfolgreichen Studieren benötigt.
  • An jeder Universität erwarten Sie Beratungsstellen, die seit Jahren und Jahrzehnten mit dem Studium von Ausländern vertraut sind und praxisnahe Tipps geben können. Auch wenn lediglich ein Auslandssemester geplant ist, helfen die Fachkräfte gerne weiter und liefern grundlegende Informationen zu allen wichtigen Themen. Stellenangebote, Wohnung & Co. müssen natürlich selbst gesucht werden, schließlich soll das Studieren im Ausland zur Eigeninitiative beitragen.
  • Für Interessenten, die in den süddeutschen Bundesländern leben, lohnt sich bei der Studienplanung auch ein Besuch vor Ort. Mit wenigen Stunden Anreise können Sie sich den Campus näher anschauen und bei einem persönlichen Gespräch in verschiedenen Beratungsstellen wertvolle Informationen einholen. Je nach Zeit und Interesse lassen sich sogar verschiedene Studienorte im Vorfeld ansteuern, um persönlich zu erleben, wo das Studieren an einem österreichischen Campus besonders interessant und reizvoll ist. Das fachliche Angebot sollte hierbei natürlich vor dem Kulturangebot oder dem Nightlife der jeweiligen Stadt stehen.
  • Alle Hochschulen und Beratungsstellen sind natürlich auch der richtige Ansprechpartner, wenn anstelle eines einzelnen Semesters über ein vollständiges Studium in der Alpenrepublik nachgedacht wird.